Weniger Kies - mehr Biodiversität

08. Jul 2024, Matthias Dietrich

In der Hoffnung, einen pflegeleichten Garten zu erhalten, wurden in den vergangenen Jahren viele Schottergärten angelegt. Leider bieten sie für Mensch und Tier wenig Nutzen, in einigen Gemeinden wurden sie sogar verboten. Mit den richtigen Pflanzen lassen sich solche Flächen in dauerhafte, die Biodiversität fördernde und trotzdem pflegeleichte Pflanzenparadiese verwandeln. Ein Gewinn für Natur, Mensch und Liegenschaft.

Schottergärten sind sehr lebensfeindliche Plätze. Dies gilt einerseits für die Bodenlebewesen, die in den oftmals verdichteten Böden unter den Kiesflächen keine Chance haben. Auch oberirdisch entstehen viele Nachteile. Höhere Temperaturen durch Wärme speichernde Steine und fehlende Verdunstung durch Pflanzen führen zu erhöhten Belastungen für Menschen und Tiere. Die fehlende Absorption durch die Pflanzen führt zu mehr Lärm und Staub. 

Nicht zuletzt bieten Schottergärten keinen Wert für Flora und Fauna. Sie fördern die Artenvielfalt nicht, im Gegenteil, sie besetzen mit ihrer Eintönigkeit einen Platz, der für die Biodiversität wertvoll sein könnte. Ausserdem breiten sich trotz aller Massnahmen schon nach relativ kurzer Zeit Beikräuter aus – mit der Pflegeleichtigkeit ist es dann vorbei. Besser ist es, anstatt gegen die Natur mit der Natur zu arbeiten. Denn eine eingewachsene Pflanzendecke lässt weniger Beikräuter keimen. Pflanzen tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, produzieren Sauerstoff, bauen giftige Stoffe ab, sorgen für Kühlung und filtern Staub. Und nicht zuletzt bieten vielseitig gestaltete Flächen Lebensräume für bedrohte Insekten und Kleintiere. Auch sind sie viel schöner anzusehen und der Wert der Liegenschaft steigt dadurch.

Unsere Empfehlungen aus dem Naturgarten

Echium vulgare

Von Juni bis Oktober erscheinen die von Rosa nach Blau wechselnden Blüten des Natternkopfs (Echium vulgare). Sie werden gerne von Bienen und Hummeln besucht. Höhe 60 –80cm.

Hyssopus officinalis

Die blauen Blüten des Ysops (Hyssopus officinalis) erscheinen zwischen Juli und August und locken Insekten an. Die Pflanze ist wintergrün und wird 50 –60cm hoch. Ysop wird auch als Küchenkraut verwendet.

Euphorbia cyparissias

Die Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) hat nadelartiges, blaugrünes Laub und blüht von Juni bis Juli. Sie breitet sich über Ausläufer aus und wird 25 –30cm hoch.

Achillea

Mit pflegeleichten Stauden wie der Schafgarbe (Achillea) bepflanzte Flächen lassen herrliche Beete entstehen.

Eryngium alpinum

Die Alpen-Distel (Eryngium alpinum) ist bei Schmetterlingen sehr beliebt. Sie blüht im Juli und August und wird 60 –70cm hoch.

Sedum telephium

Auch die Fetthenne (Sedum telephium) fühlt sich auf kiesigen Standorten wohl. Sie wird 25 – 50cm hoch und blüht von August bis Oktober. Gute Bienenweide.

Thymus serpyllum

Der Feld-Thymian (Thymus serpyllum) ist ein zierlicher Bodendecker, der von Mai bis Oktober blüht. Er wird nur 5cm hoch und ständig von einer grossen Anzahl von Bienen und anderen Insekten besucht. Immergrün.

Sempervivum

Schon von Natur aus sind Hauswurze (Sempervivum) an heisse und exponierte Lagen gewöhnt. Trockenheit überdauern sie, indem sie Wasser in ihren Blättern speichern. Ihre kleinen, dichten, kugeligen Blattrosetten wirken das ganze Jahr wie kleine Blüten. Die tatsächliche Blütezeit ist Juni/Juli.

Salvia

Die duftenden, langen Blütenähren des Steppen-Salbeis (Salvia nemorosa) ziehen im Juni und Juli unzählige Insekten an. Werden die Blütenstände gleich beim Verblühen zurückgeschnitten, entwickelt sich bis im September / Oktober ein zweiter Blütenflor. Höhe 30 –60cm.


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