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Blumenzwiebeln - die kleinen Wilden
08. Sep 2022, Matthias Dietrich
Die ersten Farbtupfer im Rasen, am Gehölzrand, in der Staudenrabatte – wer freut sich nicht auf diese frühen Frühlingsboten nach der tristen Winterzeit? Einmal gepflanzt, zelebrieren die kleinen Zwiebelblumen Jahr für Jahr ihr frühes Blütenspektakel – für Menschen und für die ersten Insekten, die bereits auf Nahrungssuche sind. Gepflanzt werden die kleinen Geophyten «zum Verwildern» jetzt, im Herbst.
Verwildern bedeutet, dass die Blumenzwiebeln nach der Pflanzung dauerhaft im Boden verbleiben und immer wieder blühen. Oft breiten sie sich sogar aus und werden Jahr für Jahr üppiger; sie vermehren sich über Brutzwiebeln und/oder Samen. Hummeln und anderen frühen Insekten bieten sie die ersten wichtigen Nahrungsquellen nach dem Winterschlaf. Die kleinen Zwiebelblumen sind sehr anspruchslos und pflegeleicht. Zwei Punkte sollten allerdings beachtet werden: die Pflanztiefe und der Rückschnitt im Frühling. Auch für die kleinen Blumenzwiebeln gilt die Faustregel, dass die Zwiebeln mindestens in doppelter Zwiebelgrösse mit Erde überdeckt sein müssen. Nach dem Verblühen im Frühling beginnen die Pflanzen, die Stoffe aus den Blättern zurück in die Zwiebeln zu transportieren und für das nächste Jahr einzulagern. Die Blätter werden gelb und trocknen schliesslich ein. Bis dieser Vorgang abgeschlossen ist, dürfen die Blätter nicht abgeschnitten werden, um die Pflanzen nicht zu schwächen. Blumenzwiebeln zum Verwildern werden deshalb am besten in Randzonen oder in «Inseln» gepflanzt, die nicht schon ab Ende März regelmässig gemäht werden. Da die meisten Blumenzwiebeln, die sich zum Verwildern eignen, bereits sehr früh blühen – noch bevor die Blätter der Gehölze austreiben – können sie auch unter Bäume und Sträucher oder zusammen mit spät austreibenden Blütenstauden gepflanzt werden.
Unsere Lieblinge
Narzissen
Sehr ausdauernd und bestens geeignet zum Verwildern sind die verschiedenen Weissen und Gelben Narzissen (Narcissus). Sie schätzen einen möglichst sonnigen Standort und sollten ungestört vollständig einziehen können. Zusammen mit dem intensiven Blau der Traubenhyazinthen (Muscari armeniacum) bilden sie wunderschöne Gartenbilder. Beide eignen sich auch als Schnittblumen.
Kegelblumen
Die Kegelblume (Puschkinia scilloides) zeigt ihre blassblauen Blütenstände an milden Standorten bereits ab Februar. Sie wird rund 20 cm hoch und sollte 10 cm tief gepflanzt werden.
Tulpen
Bei den Tulpen (Tulipa) eignen sich nur einige wenige Arten und Sorten zum Verwildern. Dazu zählen vor allem verschiedene Wildtulpen, z.B. die einheimische Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris) sowie die leuchtend hellrote Tulipa praestans 'Füsilier'. Tulpen blühen am besten an sonnigen, eher trockenen Standorten.
Krokusse
Krokusse (Crocus) gibt es in verschiedenen Blau-/Lilatönen sowie in Gelb und Weiss. Bienen und Hummeln dienen die Blüten als frühe Nahrungsquelle. Während einige Arten am liebsten sonnig stehen, gedeiht der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) auch gut an schattigen Standorten.
Blausterne
Mit fast allen Bedingungen gut zurecht kommt der Blaustern (Scilla siberica). Er blüht im März und April. Charakteristisch für den Blaustern sind die blauen Mittelstreifen auf jedem Blütenblatt. Neben den blauen gibt es auch eine weisse Sorte ('Alba'). Pflanztiefe 8–10 cm.
Winterlinge
Zu den Ersten im Frühling gehört der Winterling (Eranthis hyemalis) mit seinen leuchtend gelben Blüten. Werden die Knöllchen vor dem Pflanzen über Nacht in Wasser eingelegt, können die Winterlinge besser einwurzeln und austreiben. Pflanztiefe 5–7 cm.
Besonders im September und Oktober finden Sie eine grosse Auswahl an Blumenzwiebeln und Knollengewächse bei uns im Garten-Center. Wir führen ebenfalls eine Auswahl an Bio-Blumenzwiebeln. Bei Fragen steht Ihnen unser Team jederzeit gerne zur Verfügung.
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