15. Mai 2023, Matthias Dietrich
Rosen gibt es in unendlich vielen Sorten. Sie sind wunderschön, sehr beliebt, aber auch pflegeintensiv. In diesem Blogartikel finden Sie Hintergrundinformationen und viele Tipps und Tricks zur Rosenpflege.
Seit der griechischen Antike wird die Rose als die «Königin der Blumen» bezeichnet. Ihre Geschichte als Zierpflanze ist sehr alt, denn sie wird bereits über 2000 Jahre als Kulturpflanze gezüchtet. So vielfältig und breit gefächert ist deshalb auch das Sortiment. In unzähligen Gedichten findet die Rose Eingang. Als Sinnbild für die Liebe ist die rote Edelrose unumstritten. Nicht nur als Zierpflanze hat die Rose heute eine grosse Bedeutung, das aus den Blütenblättern gewonnene Rosenöl ist ausserdem ein wichtiger Grundstoff der Parfumindustrie.
Am besten gedeihen Rosen an freien, sonnigen Lagen. Auch möglich, aber nicht ganz ideal, sind halbschattige Standorte. Extrem heisse Böschungen oder windstille, heisse Lagen sind für die meisten Rosensorten ungeeignet. Achten Sie darauf, dass Sie keine starkwachsenden Pflanzen zu den Rosen setzen. Ideale Begleitpflanzen sind schwachwachsende Stauden, einige Vorschläge finden Sie im Kapitel Begleitpflanzen.
Ideal ist ein Boden mit mittelschwerer bis schwerer Erde, die
frisch, unverbraucht und tiefgründig ist. Stauende Nässe muss unbedingt verhindert werden. Bei
einer Ersatzpflanzung von Rosen
am gleichen Standort muss die
Erde grosszügig bis auf eine Tiefe
von mindestens 40–50 cm durch
neue Rosenerde oder guten Gartenhumus ersetzt werden.
Achten Sie bei der Pflanzung im
Gefäss auf einen guten Wasserabzug. Als Substrat empfehlen wir
unsere Grüne Profi Rosenerde.
Wurzelnackte Rosen sollten nur im Herbst oder im frühen Frühjahr gepflanzt werden. Dank der heutigen Topfkultur können Sie Rosen jedoch von Frühjahr bis Herbst pflanzen. Bei der Pflanzung im Frühjahr und im Sommer muss auf eine anschliessende gute Wasserversorgung geachtet werden. Die Pflanzung im Herbst bietet den Vorteil, dass die Pflanzen vor demWinter noch einwurzeln können und dadurch im Frühling stärker austreiben.
Als Startdüngung bei Neupfl anzungen Hornspäne ins Loch einarbeiten. Ab dem zweiten Jahr regelmässig zweimal jährlich mit einem guten Rosenvolldünger wie Hauert Rosendünger düngen; das erste Mal nach dem Rückschnitt im März und das zweite Mal nach dem Blütenrückschnitt des ersten Hauptfl ors im Juni/Juli. Eine spätere Sommerdüngung darf nicht erfolgen, damit das Holz für den Winter ausreifen kann.
Der richtige Rückschnitt der Rosen ist die wichtigste Pflegemassnahme und erfolgt ungefähr im März bei frostfreiem Wetter. Der ideale Zeitpunkt ist dann, wenn die Knospen zu schwellen beginnen, dies ist ungefähr zu Beginn der Forsythienblüte. Allen Rosen zuerst altes, krankes und dürres Holz wegschneiden.
Edel-, Beet- und Zwergrosen
Pro Pflanze werden schwache Triebe und altes Holz entfernt, sodass
noch vier bis fünf kräftige Triebe
übrig bleiben. Diese werden auf
zwei bis drei Knospen (Augen) geschnitten. Wichtig: Die
oberste Knospe muss nach aussen weisen! Wildtriebe
gleich an der Basis ausbrechen.
Einmal blühende Strauchrosen (meist fruchttragende Sorten)
Diese Rosen blühen am alten, also mehrjährigen Holz.
Deshalb grundsätzlich nur wenig schneiden. Weggeschnitten werden kahle und dürre Triebe, überflüssige
und alte Triebe werden an der Basis entfernt.
Mehrmals blühende Strauchrosen
(z.B. Englische und Romantische Rosen)
Nach dem Auslichten die Haupttriebe um ca. 1
⁄3 zurückschneiden. Danach die Seitentriebe auf drei bis fünf Augen einkürzen.
Einmal blühende Kletterrosen, Ramblerrosen
Diese Rosen müssen kaum geschnitten werden, es sei
denn, die Pflanzen werden von unten her kahl. Dann werden ein bis zwei alte Triebe an der Basis entfernt. Die neuen Triebe während des Sommers an das Rankgerüst oder
an die Pergola anbinden. Nicht zurückschneiden, denn an
diesen Zweigen blühen die Rosen im nächsten Sommer.
Mehrmals blühende Kletterrosen
Ab ca. dem fünften Standjahr sollten zur Verjüngung pro
Jahr nur ein bis zwei alte Haupttriebe an der Basis entfernt werden. Alle Seitentriebe werde
Bodendeckerrosen
Diese sollten alle drei bis vier
Jahre radikal auf 20–40 cm zurückgeschnitten werden.
Stammrosen
Die Kronen der Stammrosen
werden wie die Beetrosen geschnitten. Hänge- oder Trauerrosen werden nur leicht in Form
geschnitten.
Verblühte Blumen und Dolden zusammen mit zwei bis drei fertig entwickelten und fünfteiligen Blättern abschneiden. Besonders nach starken Regenfällen empfiehlt es sich, den Boden zu lockern. Unkraut sollte laufend entfernt und Triebe nach Bedarf aufgebunden werden. Wildtriebe immer direkt an der Basis entfernen, wenn möglich ausreissen. Bei Trockenheit durchdringend wässern.
Rosen kommen ohne grossen Aufwand über die kalte Jahreszeit hinweg. Die Triebe einheitlich auf zwei Drittel der jetzigen Höhe zurückschneiden. Liegt die Veredlungsstelle frei, diese mit Mulchmaterial (3–5 cm dick) anhäufeln. Die Beete mit Tannenreisig zudecken. Dies schützt nicht etwa vor Kälte, sondern vor der Wintersonne, die den Boden auf- und zufrieren lässt, was die Pfl anzen schädigt. Kronen und Stamm von Rosenstämmchen mit Wintervlies oder Tannenzweigen umwickeln, zusammenbinden und einpacken. Rosen in kleineren Gefässen in frostfreien Räumen oder eingesenkt im Beet überwintern.
Bei richtigem Standort, guten Bodenverhältnissen und richtiger Düngung sind die meisten Rosen sehr resistent. Wir empfehlen den Kauf von speziell gekennzeichneten, robusten Sorten. In den letzten Jahren wurde die Züchtung vor allem in diesem Bereich sehr stark vorangetrieben, weshalb mittlerweile viele Rosensorten mit sehr guter Blattgesundheit erhältlich sind. Bei empfindlichen Sorten kann im Abstand von zehn bis vierzehn Tagen vorbeugend gegen Pilzkrankheiten gespritzt werden. Wichtig ist dabei, dass der Wirkstoff abgewechselt wird, um Resistenzen zu vermeiden. Insektizide und Akarizide (gegen tierische Schädlinge) sollten nur bei Befall eingesetzt werden.
Ein verbreitetes Gütesiegel ist das ADR®-Zeichen. ADR® ist die Abkürzung für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung. Innerhalb dieses Arbeitskreises werden an elf Standorten in Deutschland die Eigenschaften der Neuheiten wie Widerstandsfähigkeit und Blattgesundheit, Winterhärte, Reichblütigkeit, Wirkung der Blüte, Duft oder Wuchsform über drei Jahre ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewertet. Sorten, welche diese Auszeichnung erhalten, haben die Prüfung in all diesen Punkten bestanden.
Sternrusstau
Gewisse Sorten sind empfindlich
auf Sternrusstau. Die schwarzen,
sternförmigen Flecken treten
gerne nach langen Regenperioden auf. Die Blätter mit Rosen-Pilzschutzmittel gut von allen
Seiten bespritzen. Befallene Blätter entfernen und der Müllabfuhr
mitgeben, nicht kompostieren.
Rosenblattrost
Er ist daran zu erkennen, dass
sich auf der Blattunterseite ein
rostroter Belag bildet. Die befallenen Blätter sollten Sie entfernen
und der Müllabfuhr mitgeben,
nicht kompostieren. Danach die
ganze Pflanze von allen Seiten
(vor allem von unten) mit einem
geeigneten Pilzmittel spritzen.
Mehltau
Echter Mehltau tritt häufig auf.
Hohe Luftfeuchte und rapide
Temperaturschwankungen von
Tag und Nacht begünstigen ihn.
Er zeigt sich als weisser, mehliger
Belag auf Knospen und Blättern.
Befallene Teile entfernen, mit
Rosen-Pilzmittel behandeln.
Läuse
Sie vermehren sich sehr rasch
und werden deshalb schnell zur
Plage. Durch ihre Saugtätigkeit
schädigen sie die Pflanze. Die
Folge: Knospen und Blätter werden verkrüppelt ausgebildet. Die
Bekämpfung kann mit einem
geeigneten Rosen-Insektizid erfolgen.
Spinnmilben
(Rote Spinnen)
Sie befallen im Hochsommer vor
allem Rosen entlang von Hausfassaden sowie Kletterrosen.
Die Milben sind fast nur unter
der Lupe zu erkennen. Von Auge
sichtbar ist oft das feine Netz,
das sie über Blätter und Knospen
weben. Mit einem speziellen Milbenmittel (Akarizid) spritzen.
Eisenmangel
Junge Blätter verfärben sich
gelbgrün bis gelb. Die Blattadern
bleiben grün. Bei fortgeschrittener Beschädigung trocknen die
Blätter ein. Mit einem entsprechenden Produkt zur Behebung
des Eisenmangels giessen.
Viele Rosen eignen sich auch für eine Topfkultur auf Balkon oder Terrasse. Natürlich muss entsprechend der Pflanzengrösse ein geeigneter, frostfester Topf gewählt werden, mit einem Inhalt von mindestens 25–30 Liter, je mehr, desto besser. Besonders gut eignen sich hohe Töpfe, welche den Wurzeln viel Raum für die Entfaltung bieten. Eine gute Drainage ist, wie bei allen Töpfen im Freien, unerlässlich (beachten Sie dazu auch unseren Profi-Tipp «Gefässe richtig bepflanzen»). Ideal ist eine gute, kalkhaltige Erde, wie die «Grüne Profi Rosenerde» oder die «Grüne Profi Freilanderde». Auch die «Grüne Profi Trog- und Kübelpflanzenerde» ist gut geeignet. Die Pflanze so tief setzen, dass die Veredelungsstelle 5 cm unter der Oberfläche zu liegen kommt. Gut angiessen. Pflanzen vor dem Winter mit Mulch anhäufeln und mit Vlies einpacken. Die Töpfe mit Noppenfolie schützen; so friert der Wurzelballen nicht ganz durch.